

Methode
PSYCHODRAMA

"Drama"
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–Klingt anstrengend–
Drama.. Dramatisch? "Drama Queen"? NEIN, tatsächlich geht es in meiner Verwendung des Wortes nicht um dessen alltagssprachlichen Gebrauch.
Das Wort "Drama" kommt aus dem Altgriechischen und steht im psychotherapeutischen Kontext für die "Handlung"​. So wie im Theater. Das Stück (Das Leben) folgt einer Handlung. Akteur:innen handeln.

–Und warum ist das so wichtig–
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Die Handlung verrät uns eine Menge über uns selbst und unsere Lebensumstände. Offensichtliches und Verborgenes.
Wer bestimmt sie? Wo hat sie Stattgefunden? Wer war beteiligt? Was habe ich mir dabei gedacht? Was gesagt? Wie habe ich mich dabei gefühlt? Wie hat mein Körper reagiert? Und so weiter… Jede Menge Informationen also, die unser Handeln ganz offensichtlich oder im Verborgenen beeinflussen und unser Erleben mitgestalten. Wir können uns diese Informationen zunutze machen, sobald wir sie einmal erkannt haben.
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Das Psychodrama zeichnet sich dadurch aus, dass es Leidenszustände und Erlebnisse im Allgemeinen nicht ausschließlich, aber auch, anhand von Gesprächstechniken beleuchtet und behandelt.
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Der zentrale Behandlungsansatz ist ein szenischer Zugang zum eigenen Leben in dem sich Klient:innen aktiv, also handelnd und selbstbestimmt, offenbaren und kreativ ausprobieren können. Die Szene ermöglicht es bewegende und bildgebende Einsichten zu schwer zugänglichen Erinnerungen, Erfahrungen, Gefühlen und Verhaltensweisen herzustellen.
–Szene, wie im Film?–
Wozu?

Genau! Als würde man auf der Theaterbühne der eigenen Lebensgeschichte stehen, sich auf ihr bewegen und das eigene Leben aus sämtlichen Perspektiven in sicherer Umgebung untersuchen können.
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Ganz nach dem Motto; "Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte", bestehen Szenen aus jeder Menge Bildern, noch mehr aufschlussreichen Eindrücken, Empfindungen und Perspektiven, aus denen wir ihre Lebensgeschichte gemeinsam erforschen, verstehen und gestalten können.
Der heilsame psychodramatische Prozess verrät uns eine Menge über uns selbst und bewährt sich rund um den Globus.
–Wie kann ich mir das vorstellen–
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Psychodrama ist eine Methode der Psychotherapie, die Menschen hilft, individuelle Leidenszustände und/oder Konflikte durch Rollenspiele und szenische Darstellungen zu bearbeiten. Dabei wird unter anderem das eigene Leben und Erleben auf einer "Bühne" nachgespielt, um Gedanken, Gefühle, körperliche Empfindungen und Konflikte sichtbar zu machen. Durch das aktive Erleben und Nach- oder Vorspielen können neue Einsichten entstehen und die Betroffenen lernen, den Ursprung ihrer Emotionen besser zu verstehen, Klarheit über das eigene Verhalten zu gewinnen und alternative Lösungswege zu finden.
–Muss ich dazu schauspielerisch begabt sein–
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Keineswegs! Das Psychodrama nutzt viele Begriffe und Elemente des Theaters, um Gefühle und belastende Situationen zugänglich und veränderbar zu machen. Dabei setzt es keinerlei schauspielerische Leistung voraus. Im Psychodrama übernehmen Menschen die Regie über ihr eigenes Leben. Dabei gewinnen sie vielseitige und tiefreichende Einsichten über die eigenen Lebensumstände im aktiven Rollenspiel und entwickeln Veränderungsstrategien. Im Psychodrama sprechen wir nicht nur über das, was uns bewegt. Wir erschaffen und begegnen unseren ganz individuellen Realitäten in der Praxis erneut, um Hindernisse und Ressourcen in uns und unserem Umfeld zu entdecken, zu verstehen, zu nutzen und zu verändern.
–Fachlicher Hintergrund–
Die Psychotherapiemethode „Psychodrama“ ist eine wissenschaftlich fundierte, nach dem österreichischen Psychotherapiegesetz anerkannte humanistische psychotherapeutische Fachrichtung. Ursprünglich als Methode der Gruppentherapie entwickelt, hat sich das Psychodrama im Laufe der Jahrzehnte in verschiedensten Anwendungsbereichen etabliert: Es wird neben der Einzel-, Paar- und Gruppentherapie auch erfolgreich in Supervision, Coaching und der Organisationsentwicklung eingesetzt.


–Schwerpunkte–
– Orientierungslosigkeit & Identitätssuche
– Beziehung & Beziehungsanliegen
– Männerspezifische Themen
– Einsamkeit
– Sucht (Substanzgebunden oder Verhaltenssüchte)
– Angehörigenarbeit
– Berufsthemen
– Generationale Konflikte
– Autonomie & Ablösungsprozesse
– Angst & Angsterkrankungen
– Depression & Suizidalität
– Psychosomatik